Pressemitteilung

Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020: Handel tut sich schwer mit digitaler Transformation

Um was geht es in diesem Beitrag:

Lesen sie hier den Beitrag:

Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020: Handel tut sich schwer mit digitaler Transformation

Der Handel scheidet im Digitalisierungsindex Mittelstand eher schlecht ab: Die Digitalisierung zeigt sich in diesem Bereich sehr erfolgversprechend, dennoch geht sie dort vergleichsweise langsam voran. Dafür gibt es mehrere Gründe:

Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020: Handel tut sich schwer mit digitaler Transformation

Digitale Kassensysteme, intelligente Regale, WLAN für Kunden und kontaktloses Bezahlen: Dies sind die wesentlichen Bestandteile der Digitalisierung im Handel. So lautet das Ergebnis der Benchmarkstudie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020“ der Deutschen Telekom. Allerdings bleibt der Handel mit 52 Indexpunkten im Digitalisierungsvergleich aller Branchen vier Punkte unter dem Durchschnitt – obwohl in 39 Prozent der Handelsunternehmen die digitale Transformation Teil der Geschäftsstrategie ist. Der Handel ist jedoch wie kaum eine andere Branche durch einen großen Anteil kleiner Betriebe gekennzeichnet. Diese sind in allen Branchen unterdurchschnittlich digitalisiert. Große Handelsketten liegen dagegen mit 60 Punkten deutlich über dem Digitalisierungsdurchschnitt.

Personalisierte Kundenansprache wirkt

Eine bedeutende Rolle im Handel spielt das Kundenmanagement, besonders die personalisierte Kundenansprache. Acht von zehn (83 Prozent) der befragten Händler geben zwar an, dass sich individualisierte Verkaufs- und Beratungsmaßnahmen auf Basis von Kundeninformationen positiv auf die Umsatzentwicklung auswirken. Jedoch nutzt nicht einmal jeder Dritte (31 Prozent) die Analyse verfügbarer Informationen über die Kunden. Mit Kunden- und Bonuskarten sammeln, personalisieren und speichern Unternehmen Daten über das Kaufverhalten ihrer Kunden und können anhand dieser Informationen Angebote individuell darauf zuschneiden. Digitale Kundenkarten sind allerdings erst bei 21 Prozent der Handelsbetriebe im Umlauf.

Digitale Kassen erhöhen Effizienz

Digitale Lösungen steigern die Produktivität, verschlanken Prozesse und machen Abläufe transparenter. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten digitale Kassensysteme. Sie entwickeln sich immer mehr zur Datenzentrale, insbesondere von kleinen Händlern. Neben rechtlicher Sicherheit in Bezug auf Steuern, lassen sich mit digitalen Kassensystemen Informationen über Lagerbestände oder das Einkaufsverhalten von Kunden herausfinden. 58 Prozent der Unternehmen von Filialbetrieben und Handelsketten nutzen bereits digitale Kassensysteme. Und drei Viertel (74 Prozent) der Befragten geben an, dass sich digitale Kassen positiv auf die Transparenz von Wareneingang und -ausgang auswirken. Neun von zehn Händlern (87 Prozent) sagen, dass sie mit digitalen Kassensystemen die Effizienz ihrer Prozesse erhöht haben.

Top-Digitalisierer überdurchschnittlich erfolgreich

Dass sich Digitalisierung lohnt, zeigen die Top-Performer des Handels. Die überdurchschnittlich digitalisierten Unternehmen erreichen 87 Indexpunkte. 70 Prozent dieser Firmen sind mit der Neukundengewinnung zufrieden, drei Viertel beurteilen ihren Absatz positiv und 85 Prozent sind damit zufrieden, wie schnell sie auf Kundenanfragen reagieren können. Gut ein Viertel der Unternehmen (27 Prozent) hat seinen Umsatz im zurückliegenden Jahr um mindestens zehn Prozent steigern können.

Wie auch in anderen Branchen, machen dem Handel die Investitionskosten der digitalen Transformation zu schaffen. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Befragten sieht dies als größte Herausforderung, gefolgt von IT-Sicherheit (30 Prozent) und Zeitmangel (29 Prozent). Lange Öffnungszeiten und Überstunden gehören in Handelsunternehmen zum Tagesgeschäft. Daher bleibt den Verantwortlichen kaum Zeit, sich mit den Prozessen und den Digitalisierungsmöglichkeiten zu befassen und Lösungen zu finden.


Bereits zum vierten Mal befragten Analysten von techconsult im Sommer 2019 knapp 2.100 kleine und mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen über den aktuellen Stand ihrer digitalen Transformation. Die Indexwerte bieten eine valide Messgröße für unterschiedliche Digitalisierungsaspekte.

Transparenzhinweise zum Beitrag:

weitere Beiträge zum Thema: