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Interview mit GUS Deutschland zum Thema Enterprise Application Software 2019 – Was passiert im Bereich Unternehmenssoftware?

Matthias Weber im Gespräch mit Dirk Bingler, Sprecher der Geschäftsführung der GUS Deutschland GmbH, zum Thema Enterprise Application Software 2019 – Was passiert im Bereich Unternehmenssoftware?

Die GUS stellt mit der GUS-OS Suite eine ERP-Unternehmenslösung für die Prozessindustrie (Pharma, Medizintechnik, Chemie, Kosmetik, Food) sowie für die Logistik bereit. Seit ihrer Gründung im Jahr 1980 verfolgt die GUS mit dem Claim „Prozesse steuern. Flexibel und effizient.“ Eine konsequente Prozessausrichtung entlang der Supply Chain. Die ganzheitlich integrierte GUS-OS Suite umfasst Lösungen für den gesamten Business Cycle – von Enterprise Resource Planning (ERP) über Lieferkettensteuerung (SCM), Pflege der Kundenbeziehungen (CRM), Qualitätsmanagement, Finance/Controlling und Business Intelligence bis hin zum Dokumentenmanagement einschließlich Archivierung. Weltweit arbeiten über 200 Mitarbeiter für die GUS Group, davon über 150 bei der GUS Deutschland GmbH an den Standorten Köln, Hamburg und München. Über Gesellschaften in der Schweiz und in Dänemark ist die GUS Group als Prozessspezialist in ganz Zentraleuropa vertreten.

Auf unsere 5 Fragen zum Thema Enterprise Application Software 2019 – Was passiert im Bereich Unternehmenssoftware? gibt uns Dirk Bingler, Sprecher der Geschäftsführung der GUS Deutschland GmbH, Antworten.

5 Fragen an GUS Deutschland zum Thema Enterprise Application Software 2019 – Was passiert im Bereich Unternehmenssoftware?

Frage 1: Wie wichtig sind agile Software-Architekturen für Unternehmenssoftware?

Software-Architekturen sind das Ergebnis agiler Entwicklungsprozesse, bei denen sich die Struktur einer Lösung im Laufe der Zeit an neue Anforderungen anpasst und entsprechend mitwächst. Diese Entwicklungsprozesse, wie zum Beispiel Scrum, sind mittlerweile weitverbreitet. Das gilt unter anderem auch für agile ERP-Einführungsmethoden. Dennoch: Bei der (Weiter-)Entwicklung von Unternehmenssoftware fängt man selten auf der „grünen Wiese“ an. Oft ist es aufgrund der technischen Gegebenheiten und der Größe und Komplexität der ERP-Lösung daher gar nicht möglich, signifikanten Einfluss auf die Architektur der Unternehmenssoftware zu nehmen.

Frage 2: Inwieweit wird die Unterstützung von digitalen Ökosysteme in Unternehmenssoftware zum Standard?

Mit der zunehmenden Digitalisierung und der weltweiten Vernetzung von Systemen und Abläufen wächst die Komplexität der Geschäftsbeziehungen. Unternehmen suchen sich Partner, mit denen sie für gewisse Aufgaben und Projekte zusammenarbeiten. Zum Teil auf Dauer, manchmal aber auch nur temporär. Um diese Zusammenarbeit zu ermöglichen, müssen ERP-Systeme einerseits die Möglichkeit bieten, Daten sicher und flexibel auszutauschen. Auf der anderen Seite gilt es, betriebswirtschaftliche Standardsoftware so zu konzipieren, dass sie sich bei Bedarf um zusätzliche Dienste aus der Cloud erweitern lässt. In der digitalen Welt von morgen haben starre monolithische ERP-Systeme daher kaum noch Chancen am Markt.

Frage 3: Wie wird sich in Zukunft die Datenverarbeitung hin zu einer smarten Datenverarbeitung verändern, so dass dieser der neuen Flut an Daten gerecht wird?

ERP-Systeme sind heute bereits in der Lage, große Mengen an strukturierten Informationen zu speichern, zu verarbeiten und diese in bestehende Abläufe einzubinden. Doch mit der zunehmenden Digitalisierung kommen immer mehr unstrukturierte Daten hinzu – ob Kundenfeedback über einen Social Media-Kanal oder Maschinen- und Sensordaten aus der Produktion. Sinnvoll verarbeiten lassen sich diese Datenmengen nur durch das flexible Einbinden zusätzlicher Rechen- und Speicherleistung aus der Cloud. Zum Beispiel kann so für das Trainieren von KI-Modellen kurzzeitig Rechenleistung zu-, aber auch wieder abgeschaltet werden.

Frage 4: Wie lang wird es noch dauern bis Lösungen für Künstliche Intelligenz in Unternehmenssoftware flächendeckend angeboten werden?

KI ist kein Programm, das sich auf Knopfdruck implementieren lässt. Grundsätzlich gilt: Je komplexer die Aufgaben, die eine KI bewerkstelligen soll, desto höher sind auch die Anforderungen an Datenmenge, -qualität und Lernprozess. Heutige Standard-KI-Systeme können daher nur sehr generische Aufgaben bewerkstelligen, wie beispielsweise die automatische Verbuchung von Eingangsrechnungen oder die Klassifizierung von Bildern. Komplexere KI-Anwendungen helfen heute unter anderem dabei, die Genauigkeit von Absatzprognosen zu erhöhen. „Echte“ KI-Systeme, die beispielsweise betriebswirtschaftliche Zusammenhänge verstehen und deshalb eigenständig komplexere Unternehmensprozesse abwickeln, stehen jedoch noch ganz am Anfang. Ganz zu schweigen von selbststeuernden ERP-Systemen. Von solchen Lösungen sind wir aus heutiger Sicht noch Jahre entfernt.

Frage 5: Wird Robotic Process Automation künftig eine Standard-Funktion in Unternehmenssoftware sein?

Softwareroboter sind heute bereits in der Lage, menschliche Interaktionen mit Benutzerschnittstellen von Softwaresystemen nachzuahmen. In der Praxis bedeutet das, dass sich die Dateneingabe in ein ERP-System oder sogar das Ausführen eines gesamten Geschäftsprozesses durch einen Softwareroboter abbilden lässt. Eine Middleware zur Kopplung von verschiedenen Systemen ist damit nicht mehr nötig. Und da die Verbindung über das User Interface stattfindet, ist der Aufwand für die Entwicklung entsprechender Schnittstellen deutlich geringer. Aber: Die eingesetzten Softwareroboter müssen dafür über eine äußerst hohe „Intelligenz“ verfügen. Während sich Bots heute bereits für einfache Aufgaben, wie die Beantwortung von Kundenanfragen, im Standard abbilden lassen, werden komplexe Robotic Process Automation Systeme (RPA), die Prozesse gemäß ihren Anweisungen vollständig alleine abwickeln können, wahrscheinlich eher eine eigene Disziplin bleiben.


Über Dirk Bingler, Sprecher der Geschäftsführung der GUS Deutschland GmbH

Alter: 42 Jahre
Familienstand: verheiratet, 3 Kinder
Ausbildung: Diplom-Wirtschaftsinformatiker
Beruflicher Werdegang: Dirk Bingler startete seine Karriere 1997 bei der Siemens AG, wo er IT-Management-Aufgaben in Deutschland und den USA übernahm. 2003 wechselte er zur Samhammer AG in Weiden. Als Vice President eBusiness baute Dirk Bingler erfolgreich das Geschäft für eine cloudbasierte After-Sales-Service-Suite auf, bevor er Anfang 2011 zur GUS Group wechselte. Er engagiert sich als Vorsitzender des Arbeitskreises ERP aktiv im BITKOM.
Derzeitige Position: Sprecher der Geschäftsführung der GUS Deutschland GmbH

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So kann Sie künstliche Intelligenz erfolgreicher machen:

Was ist künstliche Intelligenz?

Im Kontext von Unternehmenssoftware bezieht sich künstliche Intelligenz (KI) auf Technologien, die Geschäftsprozesse automatisieren und optimieren, indem sie menschenähnliche Intelligenz auf spezifische Aufgaben anwenden. KI-gestützte Software kann große Datenmengen analysieren, Muster erkennen und Vorhersagen treffen, um fundierte Entscheidungen zu ermöglichen. Anwendungen umfassen Chatbots für den Kundenservice, die Automatisierung von Routineaufgaben, personalisierte Marketingstrategien und vorausschauende Wartung. KI verbessert die Effizienz und Genauigkeit, reduziert Kosten und steigert die Produktivität. Durch die Integration von KI in Unternehmenssoftware können Unternehmen Wettbewerbsvorteile erlangen, da sie schneller und agiler auf Marktveränderungen reagieren können, während sie gleichzeitig die Kundenerfahrung verbessern.

Wie kann künstliche Intelligenz ein Unternehmen digital erfolgreicher machen?

Künstliche Intelligenz (KI) kann ein Unternehmen digital erfolgreicher machen, indem sie Prozesse automatisiert, Entscheidungsfindung verbessert und Effizienz steigert. KI-gestützte Analysen bieten tiefe Einblicke in Daten, ermöglichen präzisere Vorhersagen und helfen, Geschäftsstrategien zu optimieren. Durch Automatisierung können Routineaufgaben effizienter erledigt werden, was Kosten senkt und menschliche Ressourcen für strategische Aufgaben freisetzt. KI verbessert auch die Kundenerfahrung durch personalisierte Empfehlungen und schnelle Reaktionen auf Anfragen. In der Produktion optimiert KI die Lieferkette und verringert Ausfallzeiten durch vorausschauende Wartung. Insgesamt fördert KI Innovation, Agilität und Wettbewerbsfähigkeit, indem sie Unternehmen befähigt, schneller und intelligenter auf Marktveränderungen zu reagieren.

Wichtige Schlagworte im Kontext von künstliche Intelligenz:

Automatisierung

Der Einsatz von KI, um wiederkehrende Aufgaben in Unternehmensprozessen zu automatisieren, wodurch Effizienz gesteigert und menschliche Ressourcen für strategische Aufgaben freigesetzt werden.

Predictive Analytics

Die Verwendung von KI-Techniken, um aus Daten Vorhersagen über zukünftige Ereignisse oder Trends zu treffen, die Unternehmen helfen, bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen.

Chatbots

KI-gesteuerte Programme, die in Unternehmenssoftware integriert sind, um Kundenanfragen automatisiert zu beantworten, den Kundenservice zu verbessern und die Benutzererfahrung zu optimieren.

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DAS EAS-MAG-Glossar für den Beitrag:

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EAS-MAG-Glossar:

Cloud

Cloud bezeichnet die Bereitstellung von Software, Diensten und Daten über das Internet statt lokal auf firmeneigenen Servern. Unternehmen nutzen Cloud-basierte Lösungen, um Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz zu erhöhen. Anwendungen, wie CRM, ERP oder Buchhaltung, werden über die Cloud gehostet und ermöglichen Mitarbeitern den Zugriff von überall. Die Cloud reduziert die Notwendigkeit für teure IT-Infrastruktur und Wartung, da Anbieter für Sicherheit, Updates und Verfügbarkeit sorgen. Typische Cloud-Modelle umfassen SaaS (Software as a Service), PaaS (Platform as a Service) und IaaS (Infrastructure as a Service).

ERP - Enterprise Resource Planning

Im Kontext von Unternehmenssoftware steht ERP (Enterprise Resource Planning) für integrierte Softwarelösungen, die zentrale Geschäftsprozesse eines Unternehmens steuern und optimieren. Ein ERP-System bündelt verschiedene Funktionen wie Finanzen, Personalwesen, Produktion, Beschaffung und Vertrieb in einer einheitlichen Plattform. Dadurch wird der Informationsfluss zwischen Abteilungen verbessert und Daten werden in Echtzeit bereitgestellt, was die Entscheidungsfindung erleichtert. ERP-Systeme reduzieren manuelle Aufgaben, steigern die Effizienz und minimieren Fehler. Sie sind skalierbar und anpassbar, um den spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Branchen gerecht zu werden. Durch die Zentralisierung von Daten bietet ein ERP-System Transparenz und Kontrolle über alle Geschäftsprozesse und unterstützt Unternehmen bei der strategischen Planung und Umsetzung.

Lieferketten

Der Begriff „Lieferketten“ bezieht sich auf die gesamte Kette von Prozessen und Akteuren, die an der Produktion und Lieferung eines Produkts oder einer Dienstleistung beteiligt sind, von der Rohstoffbeschaffung bis zum Endkunden. Unternehmenssoftware wie Supply Chain Management (SCM)-Systeme optimiert und automatisiert diese Prozesse, um Effizienz, Transparenz und Zusammenarbeit zu verbessern. Solche Systeme ermöglichen die Überwachung von Beständen, die Planung von Nachschub, die Verwaltung von Lieferantenbeziehungen und die Logistiksteuerung. Durch Echtzeit-Datenanalysen können Unternehmen Engpässe vermeiden, Kosten senken und schneller auf Marktveränderungen reagieren. Effektives Management der Lieferketten ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit eines Unternehmens.

Digitalisierung

Digitalisierung bezieht sich auf die Umwandlung traditioneller Geschäftsprozesse und -modelle durch den Einsatz digitaler Technologien. Dies umfasst die Integration von Softwarelösungen zur Automatisierung von Arbeitsabläufen, Verbesserung der Datenverarbeitung und Optimierung der Kommunikation. Durch Digitalisierung können Unternehmen Effizienz steigern, Kosten senken und die Qualität von Produkten und Dienstleistungen verbessern. Sie ermöglicht eine datengesteuerte Entscheidungsfindung und bietet Zugang zu Echtzeitinformationen. Unternehmenssoftware wie ERP-, CRM- und SCM-Systeme spielt eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung, indem sie Prozesse integrieren und Transparenz schaffen. Digitalisierung fördert Innovation, steigert die Wettbewerbsfähigkeit und unterstützt Unternehmen bei der Anpassung an sich wandelnde Marktanforderungen.

KI - Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet die Fähigkeit von Computern und Maschinen, Aufgaben zu übernehmen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dazu gehören Lernen, Problemlösung, Mustererkennung und Entscheidungsfindung. KI-Systeme nutzen Algorithmen und Daten, um eigenständig zu lernen und sich zu verbessern. Beispiele sind maschinelles Lernen, neuronale Netze und natürliche Sprachverarbeitung. KI findet Anwendung in vielen Bereichen, darunter autonome Fahrzeuge, Spracherkennung, personalisierte Empfehlungen und medizinische Diagnosen. Sie bietet das Potenzial, Effizienz und Innovation zu steigern, bringt jedoch auch ethische Herausforderungen und Diskussionen über Datenschutz und Arbeitsplatzveränderungen mit sich. KI verändert die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten.

Unternehmenssoftware

Unternehmenssoftware ist eine spezialisierte Software, die Unternehmen bei der Optimierung und Automatisierung ihrer Geschäftsprozesse unterstützt. Zu den gängigen Anwendungen gehören Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM), und Human Resource Management Systems (HRMS). Diese Softwarelösungen integrieren verschiedene Geschäftsbereiche wie Buchhaltung, Vertrieb und Personalwesen, um Effizienz und Produktivität zu steigern. Unternehmenssoftware ermöglicht die zentrale Verwaltung von Daten, fördert die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen und bietet Echtzeitdaten für fundierte Entscheidungsfindungen. Sie reduziert manuelle Arbeitsaufwände, minimiert Fehler und spielt eine zentrale Rolle in der digitalen Transformation von Unternehmen, erfordert jedoch eine sorgfältige Implementierung und Schulung.

 
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