Ab dem 27. November 2020 gilt die elektronische Rechnungsstellung und -übermittlung für alle Unternehmer, die im Auftrag des Bundes tätig werden, als Pflicht. Bei einem Drittel der Unternehmen ist das aber noch nicht der Fall papierlos Rechnungen zu versenden.
Papierlos-Pflicht für Rechnungssteller an öffentliche Behörden
Für viele Unternehmen ist Herausforderung papierlos Rechnungen zu versenden eine Herausforderung, denn laut Digitalverband Bitkom wird noch ein Drittel der Rechnungen überwiegend oder ausschließlich in Papierform (33 Prozent) erstellt. Dies bestätigt auch der State of DDX Report, laut dem die deutschen Befragten am ehesten dazu tendieren jedes Dokument manuell zu erstellen und zu überprüfen. Großbritannien hingegen verlässt sich im Vergleich zu Frankreich und Deutschland bedeutend weniger auf Dokumente in Papierform und mehr auf elektronische Rechnungsstellung.
Matt Tuson, Senior Vice President EMEA bei Conga, kommentiert:
Die Corona-Pandemie war für alle Unternehmen ein Stresstest, der verdeutlichte, welche Prozesse sinnvoll sind und welche überdacht werden müssen. Noch nie zuvor hat eine Ausnahmesituation klargestellt, welche enorme Bedeutung digitale Technologien für das Aufrechterhalten unserer Wirtschaft haben.
Einführung in Deutschland
Auch, wenn die Einführung der elektronischen Rechnung in Deutschland ein paar Jahre zurückliegt, zeigt die Ausweitung der Pflicht von obersten Behörden auf Rechnungssteller an öffentliche Behörden, dass die ursprüngliche Zielsetzung schrittweise erreicht wird: Abbau von Papierbergen, die dadurch resultierende Einfachheit und Geschwindigkeit zur steigenden Wettbewerbsfähigkeit, Kosteneinsparungen und ein sinnvoller Einsatz von Personalressourcen. Bei der elektronischen Rechnung geht es vor allem darum, ein bestimmt strukturiertes Format einzuhalten, um eine automatische Verarbeitung zu ermöglichen. Und genau darum geht es heute in allen Branchen, um die Basis eines Geschäfts zu sichern. Denn zu den gängigsten Herausforderungen gehören vor allem:
- mangelnde Datenqualität,
- verteilte Datensilos und
- fehlende Beherrschung verschiedenartiger und steigender Datenmengen (Big Data)
Prozesse im Unternehmen
Jegliche Unternehmen sollten ihre Prozesse, die mit Dokumenten und darin enthaltenen unstrukturierten Daten zusammenhängen, hinterfragen, um auf eine datenorientierte Strategie umzustellen. Dafür müssen alle Dokumente im Unternehmen erfasst und die Informationen aus solchen Dokumenten extrahiert werden. Diese Informationen helfen Abteilungen dabei, Geschäftsunterlagen zu optimieren und Compliance-Risiken zu vermeiden. Verknüpft man die Daten aus den Dokumenten mit künstlicher Intelligenz, hat man die Voraussetzung dafür, um Wachstumspotenziale zu erkennen und die Performance aller Unternehmensbereiche zu erhöhen.
Digitalisierung in Deutschland
Deutschlands steht auf Platz 12 auf dem Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft. Dies sollte für Länder und Branchen Grund genug sein, ihre Digitalisierungsstrategien zu überdenken. Aus dem Verlauf der Corona-Pandemie sollte man Learnings erschließen, um sich mithilfe von Digitalisierung auf neue Ausnahmesituationen vorzubereiten, in denen papiergetriebene manuelle Prozesse große Hindernisse darstellen. Darüber hinaus bewegen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit auf das 5G-Zeitalter zu. In der heutigen Zeit werden Unmengen an Daten produziert, die unter Kontrolle gebracht werden müssen. Jetzt ist der Zeitpunkt bei den Grundlagen eines jeden Unternehmens anzufangen und jegliche Daten aus Dokumenten und Verträgen zu strukturieren. So kann man eine Transformation in die Wege zu leiten.