Remote-Work wird auch nach Abklingen der Pandemie mehr als zuvor unseren Arbeitsalltag prägen. Digitale Arbeitsplätze rüsten dafür technisch auf; neue Anwendungen kommen hinzu, die eine Vielzahl von Daten bearbeiten und auch erzeugen. Deshalb müssen diese Anwendungen heute suchbasiert entwickelt werden. Enterprise-Search-Funktionalität ist der Schlüssel in der Unternehmenssuche, um Informationen und deren Beziehungen in sehr großen Datenmengen am digitalen Arbeitsplatz zu markieren, zu klassifizieren und zu verfolgen.
Unternehmenssuche: Diese Trends sind 2021 zu erwarten
1. Der Fokus wird sich von der Verwaltung von Informationen (Hat dieses Dokument die richtige Bezeichnung und Metadaten?) in Richtung der Verwaltung von Wissen (Ist dieses Thema mit diesen Projekten verknüpft?) verlagern.
2. Ausgestattet mit natürlichsprachlichen Funktionen (Natural Language Processing = NLP), wird Unternehmenssuche für bestimmte Kategorien von Beschäftigten noch wesentlich hilfreicher werden. Sie erhalten dadurch wirklich relevante Informationen und können auf die produktiven Anwendungen des Unternehmens über eine umgangssprachliche Schnittstelle zugreifen. Dies wird die Self-Service-Möglichkeiten deutlich erweitern. Und je einfacher die Anwenderoberfläche, desto mehr Menschen können damit umgehen, kann man ergo einbinden.
Bild- und Video als Input für die Unternehmenssuche
3. Bild- und Videoinhalte werden zunehmend als Input für die Suchmaschine sowie als Output für den Endanwender bereitgestellt. Erkennungssoftware taggt sie automatisch, nimmt sie in den Suchindex auf und damit zu „normalem Content“ für die Unternehmenssuche – äußerst nützlich für die Nutzer, da sie Bilder und Videos viel besser finden und entdecken können.
4. Vertikale Unternehmensanwendungen sind auf dem Vormarsch und werden mehr und mehr suchbasiert entwickelt, etwa Vertragsmanagement, Chatbots oder Anwendungen für RFP- bzw. Fallmanagement. Diese sind mit Inhalten und Daten zu füttern, die aus heute nicht bearbeiteten Silos stammen.
5. Enterprise Search hält Einzug in die Welt der Finanz und Business-Analysten der Unternehmen, die bisher nur mit strukturierten Datenmanagementsystemen gearbeitet haben. Sie wird bestehende BI-Tools, Data Marts, CRM-, Audit- oder Monitoring-Systeme und Data-Mining-Anwendungen ergänzen und in einigen Fällen sogar ersetzen. Ein Trend, der sich noch beschleunigen wird, da Business-Analysten den Wert des Kontexts schätzen zu lernen werden, der sich aus unstrukturierten Daten ergibt.
KI in der Unternehmenssuche
6. Technologie für Künstliche Intelligenz (KI) wird noch stärker auf Daten zum Nutzerverhalten eingesetzt. Dies wird den positiven Kreislauf der Verbesserung der User Experience weiter vorantreiben. Dabei wird KI in der Zukunft auf wesentlich mehr Nutzerdaten angewiesen sein. Intensivere Nutzerinteraktionen erfasst immer mehr Nutzersignale, mit denen sich die KI-Modelle füttern lassen, so dass sie besser auf einzelne Nutzergruppen eingehen können.
7. Die Kosten für KI in der Unternehmenssuche werden sinken, was zu deren breiterer Akzeptanz führt. Neuentwicklungen im Bereich Deep Learning treiben diesen Trend weiter voran. Sie benötigen weniger Daten, um ein gleich gutes Sucherlebnis zu schaffen. „Few shot learning“ und „Transfer learning“ sind Technologien in diesem Umfeld. Auch die Toolsets werden sich verbessern, man benötigt also weniger Fähigkeiten für die Nutzung von Software, die solche KI-Algorithmen nutzt.
8. Mehr KI in der Unternehmenssuche lässt zugleich die Ansprüche steigen, hinsichtlich Genauigkeit und Benutzerfreundlichkeit. Auch die Erwartungen in Bezug auf Vertrauen und Nachvollziehbarkeit werden anziehen. Forderungen nach sogenannter „Explainable AI“ werden zum Mainstream.
9. Moderne Unternehmen brauchen heute schlichtweg umfassende Such- und Discovery-Funktionen. Diese sorgen dafür, dass das im Unternehmen kursierende Wissen sicher und schnell an die benötigte Stelle gelangen. Der wachsende Trend zur sogenannten „Ambient Search“ trägt dem Bedürfnis nach einer konsistenten Informationslandschaft im Unternehmen Rechnung, die für ein breiteres Publikum zugänglich ist. Auf diese Weise werden Office Worker zuverlässig in der Lage sein, genaue und zeitnahe Informationen zu finden, sie zu analysieren und ihre Ergebnisse zu teilen.
Cloudspeicherung beeinflusst Indizierung der Inhalte von Unternehmenssuchmaschinen
10. Die globale Verlagerung von On-Premise-Rechenzentren, Anwendungen und Content-Repositories in die Cloud setzt sich fort. Dies verändert die Art und Weise, wie Suchmaschinen zur Unternehmenssuche Inhalte und Daten von indizieren. Dank On-Demand-Verarbeitung und günstigem Speicherplatz wird die Cloud zum großen Enabler für KI – und zum wichtigen Faktor für „Big Data“, da sie größere Projekte unterstützt als mit On-premises-Installationen möglich wäre. Dies wird Auswirkungen auf die Architektur und das Design der Implementierungen haben sowie auf die Ingestion-Pipeline (d.h. die Einspeisung von Daten aus verschiedenen Quellen, die mit verschiedenen Technologien nach festgelegter Reihenfolge analysiert worden) – und vor allem auf die Konnektoren, die diese Engines füttern.