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Lieferengpässe: Wie Unternehmen sich wappnen können

Vor allem die Digitalisierung bietet Möglichkeiten, gegenzusteuern. So können sich Unternehmen gegen Lieferengpässe wappnen.

Lieferengpässe: Wie Unternehmen sich wappnen können

Lieferengpässe sind bereits seit Beginn der Pandemie ein großes Problem für die Wirtschaft. Der Ukraine-Krieg und die dadurch ausgelöste Energiekrise haben die Situation weiter verschärft. Es gibt jedoch Mittel und Wege, sich auf Schwierigkeiten mit der Supply Chain vorzubereiten. Als besonders erfolgsversprechend gilt eine vernetzte, in Echtzeit nachverfolgbare Lieferkette.

Der Klimawandel, politische Konflikte und die Corona-Krise haben in den letzten Jahren weltweit zu einer massiven Destabilisierung von Lieferketten geführt. Zahlreiche Häfen wurden pandemie-bedingt geschlossen, in anderen stauen sich bis heute die Containerschiffe. Problematisch für den Handel in Europa sind dem IfW Kiel zufolge vor allem Schiffstaus in der Nordsee sowie das rückläufige Frachtvolumen im Roten Meer, der wichtigsten Handelsroute zwischen Europa und Asien. Dadurch leiden Zulieferer zahlreicher Branchen unter anhaltenden Lieferengpässen bei Rohstoffen und Vorprodukten. Engpässe gab es zwar auch schon vor der Pandemie – unter anderem durch den Handelskrieg zwischen den USA und China oder durch die tagelange Blockade des Suezkanals durch einen havarierten Frachter. Die jetzige Krise ist jedoch in ihren Ausmaßen damit nicht vergleichbar.

Situation um Vielfaches verschärft

Denn durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine wurde die Situation um ein Vielfaches verschärft. Neben den noch gar nicht absehbaren Folgen der Energiekrise und der zerstörten Infrastruktur in den ukrainischen Häfen, wirken sich auch die Sanktionen gegen Russland zunehmend auf die internationalen Warenflüsse aus. Zudem wurden einige der über russisches Territorium verlaufenden Zugverbindungen zwischen China und Europa ausgesetzt.

Betroffen von den Lieferengpässen ist vor allem Deutschland. Denn hier sind besonders viele mittelständische Betriebe auf die Endmontage von Produkten spezialisiert. Der Fokus liegt dabei auf hochwertigen Endprodukten und Hightech-Bausegmenten, für die die meisten Vorprodukte gebraucht werden. Eine exemplarische Branche hierfür ist der Anlagen- und Maschinenbau oder auch der Automotive-Bereich. 

Kein Ende der Chipkrise in Sicht

Die vergangenen zwei Jahre waren vor allem von einem Mangel an Chips geprägt, die in immer mehr Produkte integriert werden und zum Großteil aus China kommen. Die Marktforscher von Gartner rechnen zwar damit, „dass die Engpässe bei Komponenten allmählich nachlassen werden und sich die Preise aufgrund der verbesserten Bestandssituation stabilisieren.“. Das gilt allerdings bislang nur für die Computer- und Handy-Produktion. In vielen Branchen, allen voran der Automobilindustrie, ist der Bedarf nach Halbleitern nach wie vor höher als das Angebot.

Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass sich der deutsche Mittelstand bis auf Weiteres mit anhaltenden Lieferengpässen konfrontiert sehen wird. Das heißt, eine der zentralen Herausforderungen in diesem Zusammenhang ist, wirksame Hebel zu identifizieren, mit denen brüchig gewordene Lieferketten stabilisiert werden können.

Diversifizierung der Lieferketten

Diversifizierung der Lieferketten, um die Abhängigkeit von anderen Ländern zu reduzieren. Die Corona-Pandemie sowie der Ukraine-Krieg haben einen Rückgang der Globalisierung ausgelöst. Der Handel mit Russland wurde mittlerweile weitgehend eingestellt. Viele Unternehmen aus Deutschland und anderen westlichen Ländern begrenzen aber auch ihre Geschäfte mit anderen Staaten, zu denen das politische Verhältnis angespannt ist. Wie zum Beispiel China. Der Trend geht zum „Friendshoring“, dem ausschließlichen Handel mit Unternehmen aus befreundeten Ländern. Einer Umfrage des DIHK zufolge plant mehr als die Hälfte der Firmen in Deutschland (54 Prozent), ihre Lieferketten anzupassen oder hat dies bereits getan. Von ihnen sind fast drei Viertel auf der Suche nach neuen oder zusätzlichen Lieferanten. Und ein Drittel plant, die Transportwege zu verkürzen oder zu verändern, um Kosten einzusparen. Allerdings führen diese Optionen wiederum zu höheren Stückkosten, da die Produktion fast überall teurer ist als in Asien. 

Lieferengpässe verhindern!

Implementierung von in Echtzeit nachverfolgbaren, vernetzten Lieferketten

Laut einer IDC-Studie arbeiten derzeit fast alle Unternehmen daran, die Transparenz ihrer Lieferkette zu verbessern und damit die Supply Chain nachverfolgbarer zu machen. Das hilft nicht nur, die Compliance-Vorgaben, sondern auch internationale Standards für die Qualitätskontrolle einzuhalten. Unternehmen erhalten auf diese Weise alle relevanten Materialangaben für ein fertiges Produkt – von der Herstellung bis zum Vertrieb. Sie können mit diesen Daten die gesamte Lieferkette abdecken und damit auch transparent abbilden. Intern für den Eingang von Rohstoffen zur Herstellung, extern für den Vertrieb der fertigen Produkte und deren Lieferung an ihr endgültiges Ziel. Eine transparente Supply Chain stellt auf diese Weise die Qualität der Produkte sicher, baut Ineffizienzen ab und beugt Rückrufaktionen vor.

Einsatz von Blockchain und Automatisierung der Datenübertragung

Mit technologischen Hebeln wie diesen lässt sich der Austausch zwischen Lieferanten und Herstellern verbessern. Denn die vermittelnde Instanzen zum Informationsaustausch sind nicht mehr nötig. Das erhöht die Datentransparenz und ermöglicht es ebenfalls, den Lebenszyklus von Komponenten nachzuverfolgen – von der Konstruktion über die Produktion und Inspektion bis hin zu Versand und Montage.

Einbeziehung externer Informationen

Einbeziehung externer Informationen: Oft hängt die Stabilität von Lieferketten auch von externen Faktoren ab. Die Wetterlage in bestimmten Regionen kann nicht selten ausschlaggebend dafür sein, ob eine Lieferung pünktlich ankommt oder sich verspätet. Ebenso die Frage, ob es in logistisch wichtigen Häfen, Luftfahrtdrehkreuzen oder Güterumschlagplätzen Pandemie-bedingt zu Einschränkungen und damit Verzögerungen in der Warenabfertigung kommt. Hier kann die Integration externer Daten – beispielsweise von der WHO zum Thema Corona oder vom DWD zu den Wetteraussichten – hilfreich sein, um mehr Transparenz darüber zu bekommen, ob es gegebenenfalls kurz- oder mittelfristig zu Störungen in der Lieferkette kommt. 

Kommentar von Christoph Stoica

Christoph Stoica, Geschäftsführer der zentraleuropäischen Landesgesellschaften bei Sage, kommentiert: „Inflation, Energiekrise, der Krieg in der Ukraine – so volatil wie gegenwärtig waren die Märkte seit Jahrzehnten nicht mehr. Das wirkt sich natürlich auch negativ auf die Stabilität von Lieferketten und die Planungssicherheit auf Unternehmensseite aus. Deshalb ist es angesichts dieser Situation von zentraler Bedeutung, dass Entscheider ihre betrieblichen Weichenstellungen auf einer soliden Grundlage treffen können, die sowohl reale als auch potenzielle Unsicherheits- und Risikofaktoren mit beinhaltet. Hierfür benötigen sie aussagekräftige Datensätze, die die Prozesse in der Supply Chain transparent machen. Die digitale Steuerung und Nachverfolgung von Lieferketten ist deshalb vor diesem Hintergrund ein entscheidender Erfolgsfaktor. Insofern kann die Digitalisierung auch in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag leisten, damit Unternehmen entscheidungs- und damit handlungsfähig bleiben.“

Autor: Christoph Stoica, Geschäftsführer der zentraleuropäischen Landesgesellschaften

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Lieferketten

Der Begriff „Lieferketten“ bezieht sich auf die gesamte Kette von Prozessen und Akteuren, die an der Produktion und Lieferung eines Produkts oder einer Dienstleistung beteiligt sind, von der Rohstoffbeschaffung bis zum Endkunden. Unternehmenssoftware wie Supply Chain Management (SCM)-Systeme optimiert und automatisiert diese Prozesse, um Effizienz, Transparenz und Zusammenarbeit zu verbessern. Solche Systeme ermöglichen die Überwachung von Beständen, die Planung von Nachschub, die Verwaltung von Lieferantenbeziehungen und die Logistiksteuerung. Durch Echtzeit-Datenanalysen können Unternehmen Engpässe vermeiden, Kosten senken und schneller auf Marktveränderungen reagieren. Effektives Management der Lieferketten ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit eines Unternehmens.

Digitalisierung

Digitalisierung bezieht sich auf die Umwandlung traditioneller Geschäftsprozesse und -modelle durch den Einsatz digitaler Technologien. Dies umfasst die Integration von Softwarelösungen zur Automatisierung von Arbeitsabläufen, Verbesserung der Datenverarbeitung und Optimierung der Kommunikation. Durch Digitalisierung können Unternehmen Effizienz steigern, Kosten senken und die Qualität von Produkten und Dienstleistungen verbessern. Sie ermöglicht eine datengesteuerte Entscheidungsfindung und bietet Zugang zu Echtzeitinformationen. Unternehmenssoftware wie ERP-, CRM- und SCM-Systeme spielt eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung, indem sie Prozesse integrieren und Transparenz schaffen. Digitalisierung fördert Innovation, steigert die Wettbewerbsfähigkeit und unterstützt Unternehmen bei der Anpassung an sich wandelnde Marktanforderungen.

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Unternehmenssoftware ist eine spezialisierte Software, die Unternehmen bei der Optimierung und Automatisierung ihrer Geschäftsprozesse unterstützt. Zu den gängigen Anwendungen gehören Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM), und Human Resource Management Systems (HRMS). Diese Softwarelösungen integrieren verschiedene Geschäftsbereiche wie Buchhaltung, Vertrieb und Personalwesen, um Effizienz und Produktivität zu steigern. Unternehmenssoftware ermöglicht die zentrale Verwaltung von Daten, fördert die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen und bietet Echtzeitdaten für fundierte Entscheidungsfindungen. Sie reduziert manuelle Arbeitsaufwände, minimiert Fehler und spielt eine zentrale Rolle in der digitalen Transformation von Unternehmen, erfordert jedoch eine sorgfältige Implementierung und Schulung.

 
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Autor

Christoph Stoica, Geschäftsführer der zentraleuropäischen Landesgesellschaften