Wenn wir an Buchhalter und Finanzberater denken, sehen wir ein Bild von ihnen, wie sie ihren Kopf über einen endlosen Datensatz in einer Excel-Tabelle beugen. Mit der Digitalisierung und neuen Technologien wie der künstlichen Intelligenz (KI) erwartet man, dass das Excel-Sheet vom Aussterben bedroht ist, aber die Realität sieht etwas anders aus.
Geht die Excel-Ära im Finanz- und Rechnungswesen zu Ende?
CFOs setzen weiterhin auf traditionelle Finanzprozesse und ignorieren oft „bewusst“ neue Technologien im Finanzsektor. Wenn die Finanz- und Buchhaltungsabteilungen jedoch ihre Konkurrenten übertreffen wollen, sollten sie besser gestern mit dem Digitalisierungsprozess beginnen!
Die Digitalisierung hat für nur einen von drei CFOs Priorität
Dabei haben die Digitalisierung und neue Technologien wie die künstliche Intelligenz das Potenzial, das Geschäft zu verändern und die Effizienz auf ein noch nie dagewesenes Niveau zu bringen. Eine aktuelle Boston Consulting Group-Studie zeigt, dass 6 von 10 Mitarbeitern, die bereits mit künstlicher Intelligenz arbeiten, einen positiven Einfluss auf ihre Produktivität haben. Und mehr als die Hälfte (55%) glaubt, dass die KI es ihnen ermöglicht, ihre Arbeit besser zu organisieren.
Allerdings sind nicht alle Geschäftsbereiche gleich schnell bei der Digitalisierung und der Einführung neuer Technologien. Für die Bereiche Finanz- und Rechnungswesen hat die Digitalisierung beispielsweise alles andere als Priorität. Nur einer von drei Finanzleitern sieht die digitale Revolution und wie man sie integrieren kann, als ein Hauptanliegen an.
Ungeachtet dessen spielt der CFO eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung digitaler Transformationen. CFOs sollten den Weg zur Digitalisierung weisen, aber sie konzentrieren sich lieber auf traditionelle Finanzaktivitäten als auf digitale Trends im Finanzsektor.
Warum ist das so? Erstens hat sich das Aufgabenpaket des CFO im Laufe der Jahre stark verändert und damit auch das, was sie als ihren Mehrwert betrachten. CFOs bezeichnen Analyse, strategische Finanzplanung und Unternehmensberatung als ihre heutige Kernaufgabe (und auch in Zukunft). Zweitens wissen CFOs oft nicht, wo sie anfangen sollen. Die Fülle an neuen innovativen Technologien lässt sie sich überfordert fühlen und führt zuletzt zu keinerlei Maßnahmen.
Darüber hinaus haben CFOs das Gefühl, dass sie nicht wissen, was diese Technologien der Finanzabteilung bieten können. So lassen sie lieber IT- oder Marketing-Kollegen diese neuen Technologien testen und warten auf die Best Practices ihrer Kollegen.
Befreien Sie sich von den Excel-Tabellen!
Ironischerweise würde der strategische Entscheidungsprozess tatsächlich von der Digitalisierung und der KI profitieren, aber leider klammern sich CFOs weiterhin hartnäckig an ihre Excel-Tabellen.
Für CFOs ist es wichtig, ihre Abteilung auf die digitale Zukunft vorzubereiten und überdies so schnell wie möglich mit neuen digitalen Technologien zu experimentieren. Andernfalls riskieren sie, im Rückstand zu bleiben und eine einmalige Gelegenheit zur Verbesserung der Unternehmensleistung zu verlieren. Darüber hinaus ist die Digitalisierung unerlässlich, um Wettbewerbern einen Schritt voraus zu sein und Wettbewerbsvorteile zu erlangen.
Drei Schritte zur Vorbereitung der Digitalisierung
Welche sind die ersten drei Schritte, die ein CFO unternehmen sollte, um den Digitalisierungsprozess zu starten?
1. Erwerb von Wissen über digitale Prozesse und neue Technologien
Aktualisieren Sie dieses Wissen regelmäßig! Nur wenn Sie als CFO die Bandbreite der neuen Technologien und die damit verbundenen Vorteile verstehen, können Sie Verantwortung übernehmen und mit dem Experimentieren beginnen.
2. Bewerten Sie Ihre Reife in Bezug auf die Elemente der digitalen Geschäftsinnovation
Auf diese Weise können Sie Ihre Ausgangspunkte identifizieren. Wiederholbare Transaktionsprozesse und Datenmanagement sind kurzum der ideale Ausgangspunkt. Denken Sie beispielsweise an die Spesenbearbeitung.
3. Legen Sie die Begriffe, Definitionen und Governance Ihrer digitalen Strategie fest
Fazit:
Geht die Excel-Sheet-Ära im Finanz- und Rechnungswesen zu Ende? Nein, nicht mal annähernd. Aber kann das Finanz- und Rechnungswesen noch auf der Digitalisierungswelle surfen und eine Kodak-Katastrophe vermeiden? Auf jeden Fall, aber unter der Bedingung, dass CFOs jetzt aktiv werden!