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ERP-Interview mit atlantis media: B2B eCommerce

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ERP-Interview mit atlantis media: B2B eCommerce

Die ERP-News-Redaktion, unter der Leitung von Matthias Weber, hat mit Michael Märtin, geschäftsführender Gesellschafter der atlantis media GmbH, ein Interview zum Thema „B2B eCommerce“ durchgeführt. Das ERP-Interview liefert spannende Hinweise zum Erfolg im B2B-E-Commerce.

5 Fragen an atlantis media zum Thema B2B eCommerce

Auf unsere 5 Fragen zum Thema B2B eCommerce gibt uns Michael Märtin , geschäftsführender Gesellschafter der atlantis media GmbH, Antworten.

1. Worin unterscheidet sich B2B eCommerce von B2C E-Commerce?

Beim B2B-E-Commerce handelt es sich um ein relativ junges Geschäftsfeld. Genügte es in der Vergangenheit, Bestellungen über den Außendienst, per Telefon oder E-Mail aufzunehmen, wollen auch Geschäftskunden heute Aufträge rund um die Uhr abschließen. Generell gilt, dass der B2B-E-Commerce wesentlich komplexer ist als der Onlinehandel mit Endkunden. Unterschiede bestehen bzgl. stark differenzierter Preismodelle, individuell ausgehandelter Konditionen, on-demand produzierter Waren, mehrerer Einkäufer desselben Kunden mit unterschiedlichen Berechtigungen und einer flexiblen Angebotserstellung aus wiederkehrenden Bestellungen. Natürlich ist ein professioneller Onlineshop auch im B2B-Commerce ein Muss. Durch etablierte B2C-Funktionen steigen die Attraktivität des Angebots und der Umsatz: Such- und Filterfunktionen, Waren-Verfügbarkeitsanzeige, flexible Lieferservices, Cross- und Up-Selling-Möglichkeiten und Feedback-Optionen sind hier Pflicht. Um historisch gewachsene Geschäftsmodelle, Kundengruppen, interne Fachprozesse und auch die IT-Landschaft optimal abzubilden, empfiehlt sich der Einsatz einer Enterprise-Shoplösung, die Funktionalitäten für die Angebotserstellung, Konfiguratoren, den Checkout, Freigabe- und Budgetverfahren oder die Rechnungsstellung bietet.

B2B-Onlineshops eröffnen neue Vertriebspotenziale, etwa im Fulfillment: Wenn Unternehmen B2B-Marktplätze, Partner und Lieferanten an ihre Plattform anbinden, können sie Neukunden gewinnen und ihren Umsatz steigern. Selbstverständlich muss ein B2B-Shop ansprechend gestaltet und intuitiv bedienbar sein. Schließlich mag sich kein Geschäftskunde durch hundertseitige Produktkataloge klicken, sondern das Gesuchte einfach und schnell finden. Darum müssen die angebotenen Touchpoints relevante Inhalte bieten, einfach zu bedienen und konsistent sein. Nur mit einer funktional und optisch ansprechenden Einkaufsumgebung können sich Unternehmen vom Wettbewerb abheben – Erfolgsfaktoren wie Preis, Lieferfähigkeit und Lieferzeit bilden ohnehin das Fundament für Erfolg im E-Commerce. Auch für die Bewältigung der digitalen Transformation ist ein B2B-Shop essenziell: Er bildet die Basis einer erfolgreichen Digitalisierung bestehender Vertriebsprozesse im Geschäftskundensegment. Ein entscheidendes Kriterium ist heute und zukünftig, dass man den Onlineshop nicht isoliert betrachtet, sondern eingebettet in ein Gesamtkonstrukt mit anderen Vertriebselementen, beispielsweise einer mobilen Außendienstlösung und automatisierten Bestellprozessen.

3. Wie wichtig ist die User Experience im B2B E-Commerce?

Geschäftskunden erwarten heute ein ähnlich begeisterndes Einkaufserlebnis, wie sie es aus ihrem privaten Umfeld gewohnt sind: personalisiert, komfortabel und vernetzt über alle Kanäle – natürlich mit erstklassigem Service und alles rund um die Uhr. Die Customer Experience beginnt allerdings nicht erst mit der Bestellung, sondern schon viel früher: nämlich beim im B2B-Bereich üblichen Angebotsprozess. Für ein optimales Nutzererlebnis ist es wichtig, dass der B2B-Shop schon den ersten Bedarf des Kunden passgenau adressiert. Dafür bedarf es einer Omnichannel-fähigen E-Commerce-Lösung, die nicht nur sämtliche Kontaktpunkte entlang der gesamten Customer Journey einbindet, sondern auch alle relevanten Daten aus unterschiedlichen Unternehmenssystemen verknüpft und in Echtzeit zur Verfügung stellt. Kunden sollten über die B2B-Plattform bestellen können und jederzeit Zugang zu allen wichtigen Informationen der Zusammenarbeit erhalten: Überblick über den Status der Bestellungen, Zugriff auf die Bestellhistorie direkt aus dem ERP-System – einschließlich aller Bestellungen über den Shop und auch aus allen anderen Kanälen.

4. Worauf sollten man bei der Auswahl von einer B2B E-Commerce Plattform achten?

Wollen B2B-Unternehmen verschiedenste Kunden mit derselben digitalen Plattform bedienen, brauchen sie eine mandantenfähige E-Commerce-Lösung, die Daten aus unterschiedlichen Quellen integriert. Häufig sind aber E-Commerce-Plattform, ERP-, PIM- und CRM-System nicht kompatibel, und der Pool aus Stammdaten, Produktreferenzen und Preisinformationen ist hochkomplex. Es bedarf belastbarer Schnittstellen, um die Daten sinnvoll verknüpfen und auswerten zu können – das spart die zeit- und kostenintensive Aufbereitung der Daten für den Onlineshop und reduziert nachträgliche Pflegeaufwände. Die Integrationsfähigkeit der Datenschnittstellen entscheidet darüber, ob sich der Webshop zu einer Kundenbindungsplattform ausbauen lässt. Für E-Commerce-Projekte empfiehlt sich eine entwicklungsfähige, flexible und skalierbare Shopsoftware, die auch bei steigendem Geschäftsaufkommen ein kosteneffizientes Customizing ermöglicht. Zudem sollten internationale Unternehmen einzelne Gesellschaften, Geschäftsbereiche oder Marken in separaten Shops abbilden können, um Vorgaben für Sprache, Design oder Produktlizensierungen zu berücksichtigen. Einen echten Mehrwert bieten automatisierte Prozesse: Durch Freigabeworkflows, einfache Bestellmöglichkeiten für Verbrauchsmaterialien und Fast Order & Checkout in einem festen Kreditrahmen steigt die Effizienz – bei sinkenden Kosten.

5. Welche Schritte sollte man bei der Einführung einer B2B E-Commerce Plattform beachten?

Unternehmen sollten zunächst ihren Bedarf genau erörtern. Neben den proprietären Lösungen großer Anbieter existieren etliche Shop-Frameworks, die sich durch deutlich geringere Kosten und ein hohes Maß an Skalierbarkeit auszeichnen. E-Commerce-Systeme auf Basis von Open-Source-Software (OSS) profitieren oftmals von einer hohen Entwicklungsgeschwindigkeit: Aufgrund ihres offenen Quellcodes sind OSS-Webshops flexibel und schnell individuell anpassbar. Nach der Einführung können Unternehmen ihr Onlinegeschäft mit erweiterbaren Features kontinuierlich ausbauen: Subshops über ein zentrales Backend verwalten; Freigabe-Workflows, Preisfindungsoptionen oder Produktkonfiguratoren für eine verkürzte Time-to-market nutzen. Ist die Software modular aufgebaut, lassen sich schlanke Anwendungsszenarien ebenso realisieren wie schnell wachsende, umsatzstarke B2B-Shops. Solche Shops sollten dem Vertrieb idealerweise als mobile App bereitstehen. Dann können Außendienstmitarbeiter vor Ort den Kundenauftrag per Smartphone oder Tablet erfassen und über eine Schnittstelle an das ERP-System übermitteln. Die automatisierte Abwicklung von Bestellprozessen spart Zeit, reduziert Kosten, steigert die Kundenzufriedenheit und entlastet den Vertrieb – davon profitieren Händler und Kunden gleichermaßen.


Interviewpartner: Michael Märtin, geschäftsführender Gesellschafter der atlantis media GmbH

Das Bildmaterial wurde von atlantis media zur Verfügung gestellt.

Über atlantis media:

atlantis media ist eine Agentur für digitale Geschäftsprozesse und moderne E-Commerce-Systeme. 1994 in Hamburg gegründet, entwickelt und implementiert das Unternehmen Softwarelösungen für Onlineshops, Webapplikationen und Business-Intelligence. Von der Einführung über Anpassung und Neukonzeption bis hin zu komplett individuellen Lösungen – B2B- und B2C-Kunden erhalten alles aus einer Hand.

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So kann Sie Unternehmenssoftware erfolgreicher machen:

Was ist Unternehmenssoftware?

Unternehmenssoftware ist eine Sammlung von Anwendungen und Tools, die speziell entwickelt wurden, um Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Sie deckt eine Vielzahl von Funktionen ab, darunter Buchhaltung, Personalwesen, Kundenbeziehungsmanagement (CRM), Lieferkettenmanagement und Enterprise Resource Planning (ERP). Diese Softwarelösungen unterstützen Unternehmen dabei, ihre Abläufe zu automatisieren, Daten effizient zu verwalten und die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen zu verbessern. Durch den Einsatz von Unternehmenssoftware können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, indem sie Echtzeitdaten und Analysen nutzen. Darüber hinaus ermöglicht sie die Skalierung von Geschäftsaktivitäten, die Reduzierung von Kosten und die Verbesserung der Kundenzufriedenheit, was letztendlich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beiträgt.

Wie kann Unternehmenssoftware ein Unternehmen digital erfolgreicher machen?

Unternehmenssoftware kann Unternehmen digital erfolgreicher machen, indem sie Geschäftsprozesse automatisiert und optimiert, wodurch Effizienz und Produktivität steigen. Sie ermöglicht die Integration verschiedener Abteilungen und fördert eine nahtlose Zusammenarbeit, indem sie Echtzeitdaten bereitstellt. Durch präzise Datenanalysen können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und Markttrends schneller erkennen. Unternehmenssoftware verbessert zudem die Kundenbeziehungen durch effektives Kundenbeziehungsmanagement (CRM), was zu gesteigerter Kundenzufriedenheit und -bindung führt. Die Automatisierung von Routineaufgaben reduziert menschliche Fehler und spart Zeit und Ressourcen. Darüber hinaus unterstützt sie Unternehmen dabei, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und ihre digitale Transformation voranzutreiben, um im Wettbewerbsumfeld erfolgreich zu bleiben.

Wichtige Schlagworte im Kontext von Unternehmenssoftware:

Digitalisierung

Der Prozess, bei dem analoge Geschäftsprozesse in gute und sinvolle digitale umgewandelt werden, um Effizienz und Produktivität zu steigern.

Integration

Die Verbindung verschiedener Softwarelösungen und Systeme, um einen reibungslosen Informationsfluss und eine einheitliche Datenbasis im Unternehmen zu gewährleisten.

Automatisierung

Der Einsatz von Software zur Durchführung wiederkehrender Aufgaben ohne menschliches Eingreifen, um Fehler zu reduzieren und Ressourcen zu sparen.

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Open Source

Open Source bezeichnet Software, deren Quellcode öffentlich zugänglich ist und von jedem eingesehen, genutzt, verändert und weiterverbreitet werden kann. Unternehmen profitieren von Open-Source-Software, da sie kostengünstig oder kostenlos ist, hohe Anpassungsfähigkeit bietet und oft eine breite Entwicklergemeinschaft zur Verbesserung und Wartung beiträgt. Zudem ermöglicht Open Source mehr Transparenz und Sicherheit, da der Code offen überprüfbar ist. Anwender können dadurch individuelle Lösungen entwickeln, ohne auf teure, proprietäre Software angewiesen zu sein, was die Innovationskraft und Flexibilität fördert.

Schnittstellen

Der Begriff Schnittstellen bedeutet die Verbindungen oder Integrationen zwischen verschiedenen Softwareanwendungen, die den Austausch von Daten und Informationen ermöglichen. Schnittstellen sind entscheidend für die Interoperabilität zwischen Systemen wie ERP, CRM und MES. Sie stellen sicher, dass Daten nahtlos fließen und in Echtzeit verfügbar sind, wodurch Geschäftsprozesse effizienter werden. Schnittstellen können durch APIs (Application Programming Interfaces) realisiert werden, die festgelegte Protokolle und Standards verwenden, um die Kommunikation zwischen Softwarelösungen zu erleichtern. Durch gut gestaltete Schnittstellen können Unternehmen redundante Datenverarbeitung vermeiden, Fehler reduzieren und die Entscheidungsfindung verbessern, da alle Systeme synchron und aktuell sind. Dies fördert die digitale Transformation und erhöht die betriebliche Agilität.

Digitalisierung

Digitalisierung bezieht sich auf die Umwandlung traditioneller Geschäftsprozesse und -modelle durch den Einsatz digitaler Technologien. Dies umfasst die Integration von Softwarelösungen zur Automatisierung von Arbeitsabläufen, Verbesserung der Datenverarbeitung und Optimierung der Kommunikation. Durch Digitalisierung können Unternehmen Effizienz steigern, Kosten senken und die Qualität von Produkten und Dienstleistungen verbessern. Sie ermöglicht eine datengesteuerte Entscheidungsfindung und bietet Zugang zu Echtzeitinformationen. Unternehmenssoftware wie ERP-, CRM- und SCM-Systeme spielt eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung, indem sie Prozesse integrieren und Transparenz schaffen. Digitalisierung fördert Innovation, steigert die Wettbewerbsfähigkeit und unterstützt Unternehmen bei der Anpassung an sich wandelnde Marktanforderungen.

 
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