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ERP Trends der Zukunft, ein Blick in die Glaskugel

Der Blick in die Glaskugel ist für eine Wahrsagerin ein festes Ritual. Ähnlich ist es mit unserem Versuch, die ERP-Trends für das nächste Jahr vorherzusagen. Wir haben uns zum einen die Frage gestellt, was ERP-Hersteller umtreibt. Dazu wird es auch wieder eine Interview-Reihe mit bekannten Softwarehäusern geben. Genauso wichtig ist uns dieses Jahr aber ein weiterer Punkt: Die Herausforderungen aus Sicht der ERP-Anwender. Mit welchen Themen müssen sich Unternehmen im Rahmen der digitalen Disruption auseinandersetzen. Wir haben 5 Zukunftsvisionen gefunden!

ERP-Trend 1: Intelligente und Autonome Unternehmenssoftware
(KI, Maschine Learning)

Seit der Nutzung von EDV (elektronischer Datenverarbeitung) in Unternehmen wird der Computer zum digitalen Mitarbeiter. Zu Anfang haben einfache Programme nur Hilfsarbeiten übernommen, beispielsweise die Speicherung von Kunden- und Auftragsdaten. Mit der Weiterentwicklung von rudimentärer Software zu professioneller Unternehmenssoftware (EAS) wird aus dem digitalen Hilfsarbeiter langsam aber sicher ein vollwertiger Mitarbeiter, der intelligente und autonome Entscheidungen trifft. Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning helfen diesem digitalen Helfer seine Kompetenzen zu verbessern und befördern Ihn zum festen Angestellten der Zukunft. 

Beispiel: Der Kauf eines Produktes im Webshop wird abgelehnt, wenn die Bestellmenge höher ist als die verfügbare Lagermenge und der Artikel nicht mehr beim Standard-Lieferant nachbestellt werden kann. Die Zukunft wird hier deutlich flexibler werden: Das an den Webshop angeschlossene ERP-System wird versuchen, den gewünschten Artikeln bei alternativen Anbietern zu bestellen oder vielleicht andere Produkte vorschlagen, die auf Basis des Kaufverhaltens und der Präferenzen zum Kunden besser passen. Diese neue Art der virtuellen Kundenbetreuung wird in Zukunft den Umsatzvorsprung gegenüber dem Mitbewerber ausmachen.

ERP-Trend 2: Mobile-First Unternehmenssoftware
(Cloud, webbasierte Software, Apps)

Die Arbeitswelt löst sich von starren Arbeitszeiten und festen Arbeitsorten. Arbeit wird mobil. Die Verkaufszahlen von Smartphones, Tablets und Laptops lassen darüber keinen Zweifel. Aktuelle Unternehmenssoftware hat meist einen Client-Server-Ursprung. Dabei ist beim Client oft noch ein Arbeitsplatz im Büro gemeint. Start-Ups in der ERP-Branche haben den Ansatz „Mobil-First“ bereits erkannt. Die jungen Unternehmen entwickeln Mobil-First Unternehmenssoftware, die konsequent auf eine flexible und mobile Arbeitswelt 4.0 ausgelegt ist.

Bekannte Softwarehersteller ziehen mit einem Cloud-Ansatz, webbasierter Software oder/und Apps nach. Für die Unternehmenslenker ist diese Umstellung aber schwer zu verdauen. Mit der Flexibilität stellen sich ganz neue Anforderungen an die IT-Infrastruktur und Datensicherheit, für die der Geschäftsführer geradestehen muss und haftet. Dies ist mindestens ein Teilgrund, warum der Einsatz dieser Lösungen noch nicht Standard ist. Der zukünftige Mitarbeiter aber fordert solch moderne Betriebsmittel. Beim Kampf auf dem Arbeitsmarkt um die besten Talente, ist das Thema moderner und flexibler Arbeitsplatz zumindest das Zünglein an der Waage, ob man sich für oder gegen den Arbeitgeber entscheidet.

ERP-Trend 3: Kollaborative Unternehmenssoftware
(Virtual Reality, Chatbots, Unified Communications)

Wer alleine arbeitet, addiert. Wer zusammenarbeitet, multipliziert. Der Ursprung dieser Weisheit ist leider unbekannt. Klar ist: In der Teamarbeit steckt viel Potenzial. Die Aufgabe künftiger Unternehmenssoftware wird sein, diese Teamarbeit zu unterstützen und zu fördern. Unternehmenssoftware wird aus diesem Grund kollaborativ. Ein Beispiel: Kollegen wollen sich bei einer komplexen Angebotserstellung mit der Fachabteilung austauschen, man möchte schließlich keine falschen Schätzungen abgeben. Unternehmenssoftware unterstützt dabei künftig die gleichzeitige und gemeinsame Bearbeitung von Belegen. Via Chat oder Video-Konferenz spricht man die Angebotspositionen durch und kommt so gemeinsam schneller ans Ziel. Auch die Kommunikation mit der Software selbst verändert sich. Bereits heute können Lagermitarbeiter mit dem ERP-System über eine Datenbrille interagieren.

Mit Hilfe von eingeblendeten Objekten (Augmented Reality) und Informationen, kann der Mitarbeiter während des Kommissionierungsvorganges die Lagerplätze schneller finden in der der gesuchte Artikel liegt. Zeitgleich wird aus Kundensicht das Thema Virtual Reality relevant. Käufer wollen das Produkt aus allen Perspektiven ansehen oder sogar virtuell testen – die Produktdateninformationen (PIM) dafür, muss eine Unternehmenssoftware liefern. Mit dieser allwissenden Datenquelle kann die Software sogleich die Rückfragen vom Kunden zum Artikel beantworten. Diese Chatbots sind rund um die Uhr verfügbar und befriedigen das steigende Informationsbedürfnis des Käufers, wann immer der dies möchte. Fühlt sich der Interessent gut informiert, wird der Chatbot den Kaufprozess begleiten und so Umsatz generieren.

ERP-Trend 4: Vernetzte Unternehmenssoftware
(IoT, API, Industrie 4.0)

Die Datensilos dieser Welt brechen ein. Immer mehr Informationen können nicht mehr an nur an einem Ort gespeichert werden. Dezentrale Daten- und Speicherkonzepte sind auf dem Vormarsch. Dieser Ansatz macht auch nicht vor Unternehmenssoftware halt. Die Zeit der vernetzten Unternehmenssoftware ist gekommen. Bereits heute ist die Warenwirtschaft mit Verkaufsplattformen wie Amazon und eBay verbunden. Im nächsten Schritt werden verschiedene ERP-Systeme fremder Unternehmen über die bekannten EDI-Funktionen (Electronic Data Interchange) hinaus miteinander kommunizieren. Mit Hilfe von APIs (Application Programming Interface) in Kombination mit IoT (Internet Of Things) und Industrie 4.0 „sprechen“ viele Bausteine miteinander und tauschen Daten aus. Die Unternehmenssoftware spielt als digitales Gehirn des Unternehmens dabei eine zentrale Rolle in diesem Organismus. Nur mit einer gut vernetzte Steuerungszentrale wird man die raue See der digitalen Disruption bewältigen können.

ERP-Trend 5: Hacker-sichere Unternehmenssoftware
(Blockchain, DSGVO)

Auch wenn Hacker-Angriffe auf Unternehmenssoftware noch selten passieren, so häufen sich diese Vorfälle inzwischen auffällig. Finanziell orientierte Hacker können gerade in ERP-Systemen viel Schaden anrichten und sich monetär an Ihren Vergehen bereichern. Alleine die vage Vermutung der Möglichkeiten treibt Unternehmenslenker die Schweißperlen auf die Stirn. Da Software heute nicht mehr autonom in einem geschlossenen System ausreichend agieren kann, wird hacker-sichere Unternehmenssoftware immer wichtiger. Neben den gesetzlichen Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) mit empfindlichen Bußstrafen, besteht auch ein Eigeninteresse am Datenschutz. Technologien wie Blockchain und TLS-Verschlüsselung, können künftig die Integrität von Daten und Transaktionen sichern. Zur Sicherung des Fortbestandes eines Unternehmens wird der Geschäftsführer eine Antwort auf die Hackerangriffe finden müssen.

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So kann Sie Unternehmenssoftware erfolgreicher machen:

Was ist Unternehmenssoftware?

Unternehmenssoftware ist eine Sammlung von Anwendungen und Tools, die speziell entwickelt wurden, um Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Sie deckt eine Vielzahl von Funktionen ab, darunter Buchhaltung, Personalwesen, Kundenbeziehungsmanagement (CRM), Lieferkettenmanagement und Enterprise Resource Planning (ERP). Diese Softwarelösungen unterstützen Unternehmen dabei, ihre Abläufe zu automatisieren, Daten effizient zu verwalten und die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen zu verbessern. Durch den Einsatz von Unternehmenssoftware können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, indem sie Echtzeitdaten und Analysen nutzen. Darüber hinaus ermöglicht sie die Skalierung von Geschäftsaktivitäten, die Reduzierung von Kosten und die Verbesserung der Kundenzufriedenheit, was letztendlich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beiträgt.

Wie kann Unternehmenssoftware ein Unternehmen digital erfolgreicher machen?

Unternehmenssoftware kann Unternehmen digital erfolgreicher machen, indem sie Geschäftsprozesse automatisiert und optimiert, wodurch Effizienz und Produktivität steigen. Sie ermöglicht die Integration verschiedener Abteilungen und fördert eine nahtlose Zusammenarbeit, indem sie Echtzeitdaten bereitstellt. Durch präzise Datenanalysen können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und Markttrends schneller erkennen. Unternehmenssoftware verbessert zudem die Kundenbeziehungen durch effektives Kundenbeziehungsmanagement (CRM), was zu gesteigerter Kundenzufriedenheit und -bindung führt. Die Automatisierung von Routineaufgaben reduziert menschliche Fehler und spart Zeit und Ressourcen. Darüber hinaus unterstützt sie Unternehmen dabei, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und ihre digitale Transformation voranzutreiben, um im Wettbewerbsumfeld erfolgreich zu bleiben.

Wichtige Schlagworte im Kontext von Unternehmenssoftware:

Digitalisierung

Der Prozess, bei dem analoge Geschäftsprozesse in gute und sinvolle digitale umgewandelt werden, um Effizienz und Produktivität zu steigern.

Integration

Die Verbindung verschiedener Softwarelösungen und Systeme, um einen reibungslosen Informationsfluss und eine einheitliche Datenbasis im Unternehmen zu gewährleisten.

Automatisierung

Der Einsatz von Software zur Durchführung wiederkehrender Aufgaben ohne menschliches Eingreifen, um Fehler zu reduzieren und Ressourcen zu sparen.

Aktuelle Beiträge zum Thema Unternehmenssoftware:

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API (Application Programming Interface)

Eine API (Application Programming Interface) ist eine Schnittstelle, die es verschiedenen Softwareanwendungen ermöglicht, miteinander zu kommunizieren und Daten auszutauschen. API erleichtert die Integration unterschiedlicher Systeme, etwa ERP-, CRM- oder SCM-Lösungen. APIs bieten standardisierte Protokolle und Funktionen, mit denen Entwickler Anwendungen effizient verbinden können, ohne die zugrunde liegenden Strukturen offenzulegen. Insbesondere bei Cloud-Services ermöglicht die API einen Echtzeitzugriff auf Daten und Prozesse, was Agilität und Skalierbarkeit fördert. Für Unternehmen sind APIs daher entscheidend, um automatisierte Workflows, reibungslosen Datenaustausch und innovative Geschäftsmodelle zu realisieren.

Blockchain

Blockchain ist eine dezentrale Datenbanktechnologie, die Transaktionen in chronologisch geordneten Blöcken speichert. Blockchain ermöglicht sichere, transparente und unveränderbare Transaktionen zwischen Parteien ohne zentrale Kontrolle. Dies schafft Vertrauen in Geschäftsprozesse wie Lieferkettenmanagement, Finanztransaktionen und Vertragsabwicklung. Unternehmen können so Datenintegrität gewährleisten und Prozesse automatisieren (z. B. durch Smart Contracts). Blockchain reduziert Betrugsrisiken, verbessert die Rückverfolgbarkeit und erhöht die Effizienz, insbesondere bei globalen Operationen, indem es den Bedarf an Intermediären verringert und Transaktionskosten senkt. Beispiele für Anwendungen sind in Finanzwesen, Logistik und rechtlichen Prozessen zu finden.

Virtual Reality (VR)

Virtual Reality (VR) bezieht sich auf immersive, computergenerierte Umgebungen, in denen Nutzer durch spezielle Hardware wie VR-Headsets interagieren können. Unternehmen nutzen VR zur Simulation von Szenarien, Schulungen und Produktentwicklungen, um reale Situationen risikolos nachzustellen.

Der Unterschied zu Augmented Reality (AR) liegt darin, dass AR die reale Welt mit digitalen Elementen überlagert, anstatt eine komplett neue Umgebung zu schaffen. Während VR den Nutzer in eine vollständig virtuelle Welt eintauchen lässt, ergänzt AR die physische Umgebung durch zusätzliche Informationen und Interaktionen, was oft für Aufgaben vor Ort verwendet wird.

Internet of Things

Internet of Things (IoT) vernetzt physische Geräte, Maschinen und Sensoren mit digitalen Systemen, um Echtzeitdaten zu erfassen und auszuwerten. Dies ermöglicht Unternehmen, Betriebsabläufe zu optimieren, Prozesse zu automatisieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. In der Fertigung kann IoT z.B. Maschinenwartung vorhersagen und Produktionslinien überwachen. In der Logistik verfolgt es Lieferketten in Echtzeit. Die Integration von IoT in ERP- und CRM-Systeme verbessert zudem das Ressourcenmanagement und die Kundeninteraktion. Insgesamt steigert IoT die Effizienz, senkt Kosten und fördert Innovationen im Unternehmen.

Cloud

Cloud bezeichnet die Bereitstellung von Software, Diensten und Daten über das Internet statt lokal auf firmeneigenen Servern. Unternehmen nutzen Cloud-basierte Lösungen, um Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz zu erhöhen. Anwendungen, wie CRM, ERP oder Buchhaltung, werden über die Cloud gehostet und ermöglichen Mitarbeitern den Zugriff von überall. Die Cloud reduziert die Notwendigkeit für teure IT-Infrastruktur und Wartung, da Anbieter für Sicherheit, Updates und Verfügbarkeit sorgen. Typische Cloud-Modelle umfassen SaaS (Software as a Service), PaaS (Platform as a Service) und IaaS (Infrastructure as a Service).

KI - Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet die Fähigkeit von Computern und Maschinen, Aufgaben zu übernehmen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dazu gehören Lernen, Problemlösung, Mustererkennung und Entscheidungsfindung. KI-Systeme nutzen Algorithmen und Daten, um eigenständig zu lernen und sich zu verbessern. Beispiele sind maschinelles Lernen, neuronale Netze und natürliche Sprachverarbeitung. KI findet Anwendung in vielen Bereichen, darunter autonome Fahrzeuge, Spracherkennung, personalisierte Empfehlungen und medizinische Diagnosen. Sie bietet das Potenzial, Effizienz und Innovation zu steigern, bringt jedoch auch ethische Herausforderungen und Diskussionen über Datenschutz und Arbeitsplatzveränderungen mit sich. KI verändert die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten.

Unternehmenssoftware

Unternehmenssoftware ist eine spezialisierte Software, die Unternehmen bei der Optimierung und Automatisierung ihrer Geschäftsprozesse unterstützt. Zu den gängigen Anwendungen gehören Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM), und Human Resource Management Systems (HRMS). Diese Softwarelösungen integrieren verschiedene Geschäftsbereiche wie Buchhaltung, Vertrieb und Personalwesen, um Effizienz und Produktivität zu steigern. Unternehmenssoftware ermöglicht die zentrale Verwaltung von Daten, fördert die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen und bietet Echtzeitdaten für fundierte Entscheidungsfindungen. Sie reduziert manuelle Arbeitsaufwände, minimiert Fehler und spielt eine zentrale Rolle in der digitalen Transformation von Unternehmen, erfordert jedoch eine sorgfältige Implementierung und Schulung.

 
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