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5 Tipps zu Non-Conformance Reports mit KI

Im Qualitätsmanagement sind „Non-Conformance Reports“ (NCR) oder Nichtkonformitätsberichte wertvoll, um aus Fehlern zu lernen, diese proaktiv zu verhindern und das Unternehmen dem Ziel der „Predictive Quality“ näherzubringen.

5 Tipps zu Non-Conformance Reports mit KI

Ein KI-gestütztes DMS/QMS wie Approve on Fabasoft PROCECO unterstützt die Abarbeitung der Abweichungen und verknüpft die Learnings entlang der Wertschöpfungskette. Lukas Hengster, QM-Experte und Head of Business Development der Fabasoft Approve GmbH, gibt Tipps zur effizienten und nachhaltigen Bearbeitung von Nichtkonformitäten und zur Erstellung entsprechender Reports (NCRs).

Tipp 1: Nutzen Sie ein cloudbasiertes DMS/QMS für die Erfassung und Bearbeitung von Non-Conformances (NCs)

Eine Non-Conformance oder Nichtkonformität beschreibt jegliche Abweichung, die an jeder Stelle eines Produktionsprozesses auftreten kann. Je nach Automatisierungsgrad des Unternehmens übermittelt eine Maschinenschnittstelle die entsprechenden Daten direkt an Approve, und startet dadurch einen automatischen Prozess, bei dem die Software auch Metadaten aus anderen angebundenen Systemen, beispielsweise dem ERP, verknüpft. Der Vorteil dieser strukturierten Datenerfassung ist wesentlich: Betriebe, die das Ziel der „Predictive Quality“ verfolgen oder KI-gestützte Anwendungen im Einsatz haben, benötigen dafür eine valide und vor allem strukturierte Datengrundlage. Der Einsatz von Cloud-Technologie in zertifizierten Rechenzentren im DACH-Raum macht unternehmensübergreifende Prozesse entlang der gesamten Supply-Chain erst möglich.

Tipp 2: Sorgen Sie für eine effiziente, korrekt dokumentierte Abarbeitung der „Non-Conformances“ (NCs) laut CAPA oder 8D

Um einen Mangel zu bearbeiten, ist zunächst eine präzise Fehleridentifikation erforderlich. Das geschieht über Non-Conformance Reports (NCRs), die als Instrument dienen, um Fragen und Probleme systematisch zu dokumentieren.

Zu Abarbeitung von NCRs haben sich je nach Branche unterschiedliche Methodiken wie CAPA (Corrective and Preventive Action, u. a. in der Medizintechnik) oder der 8D-Prozess (u. a. Automotive, Maschinen- und Anlagenbau) etabliert. Dabei sind die Nichtkonformitäten frei kategorisierbar – je nach Schweregrad des Mangels und Priorisierung des Kunden kann beispielsweise auch nur ein 2D- oder 6D-Prozess gestartet werden. Eine implizierte Root-Cause-Analysis, also Ursachenforschung, ist von entscheidender Wichtigkeit, um in Zukunft ähnliche Fehler durch Vorbeugemaßnahmen zu vermeiden.

Tipp 3: Steigern Sie die Qualität Ihrer Audits durch eine normenkonforme Bearbeitung von Mängeln

Verschiedene ISO-Normen definieren Nichtkonformitäten (NCs) auf unterschiedliche Weise. So beschreibt die ISO 9001 diese als „Abweichungen von den Anforderungen des Qualitätsmanagementsystems (QMS)“. Im Gegensatz dazu klassifizieren die Richtlinien der FDA (Food and Drug Administration) für medizinische Geräte „jede Leistungsabweichung des Geräts“ als Nichtkonformität. Die ISO 9101, die Norm für Organisationen der Luftfahrt, Raumfahrt und Verteidigung, definiert konkret NCRs als Teil der Anforderungen zur Dokumentation von Auditergebnissen.

In Approve können Fachabteilungen eigenständig das Formularwesen betreuen und branchenspezifische BPMN-Prozesse zeichnen. Diese dienen als Dokumentation für Zertifizierungen und lassen sich in Approve gleichzeitig als digitale Workflows ausführen. Durch diese Systemunterstützung halten die Mitarbeitenden automatisch die normierten QM-Prozesse ein.

Die integrierte Zeitreisefunktion macht jeden Bearbeitungsschritt nachvollziehbar und bildet einen wertvollen Baustein im Auditmanagement. Auditor:innen haben so jederzeitigen Überblick über abgeschlossene Prozessschritte.

Tipp 4: Erreichen Sie kontinuierliche Verbesserung durch proaktives, werksübergreifendes Mängelmanagement

Zugehörige Metadaten (wie Bestellinformationen, Lieferanten und Informationen über interne Lieferantenbetreuer:innen) bindet Approve automatisiert – via ERP-Schnittstelle in den NC-Prozess ein.

Am Beispiel der Lieferantenaudits lässt sich dieser Vorgang gut darstellen: Die cloudbasierte Software vernetzt Kund:innen und Zuliefer:innen direkt im Prozess. Das reduziert Medienbrüche und Fehleranfälligkeit. Ein umfassender NCR zu Kundenreklamationen ist für After-Sales-Prozesse hoch relevant. Die gesammelten NCR-Daten können auch als Informationsbasis für Verhandlungen im Einkauf dienen und zur Lieferantenbewertung beitragen.

Diese Learnings fließen dann automatisch in die Datenbasis ein, Approve überführt diese wieder zurück in das ERP bzw. an alle angebundenen Systeme. So rückt die „Predictive Quality“ in greifbare Nähe: Ziel es ist, Fehlerschemata und potenzielle Muster ausfindig zu machen, diese zu erfassen und dann für künftige Prozesse (wie FMEA – Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse) aufzubereiten.

Tipp 5: Gleichen Sie Fachkräftemangel durch KI-Funktionen bei der Bearbeitung von NCRs aus

Im Qualitätsmanagement müssen zur Problemlösung umfangreiche Daten und unzählige Dokumente berücksichtigt werden. Erfahrene Mitarbeiter:innen haben ihr Know-how über lange Jahre aufgebaut und wissen, wo sie Informationen finden und nutzen können. Bedingt durch Fachkräftemangel, Fluktuation sowie Pensionierungen geht dieses implizite Wissen verloren. Qualitätsprozesse entlang der Supply-Chain effizient zu bearbeiten wird zur Herausforderung.

Die nahtlos ins DMS/QMS von Fabasoft Approve eingebettete künstliche Intelligenz von Mindbreeze gleicht diesen Know-how-Verlust aus. 360-Grad-Sichten auf Mängel helfen bei der Fehlerbehebung: Beispielsweise kann eine in einer technischen Zeichnung vermerkte Materialnummer dazu genutzt werden, um Bestellinformationen zum Bauteil einzusehen oder ähnliche Abweichungen zu finden. Im 8D-Prozess analysiert die KI verwandte Mängel und liefert auf Knopfdruck Vorschläge für Korrektur- oder Sofortmaßnahmen.

Mitarbeitende können über den integrierten KI-Chat einzelne Dokumente oder ganze technische Akten befragen. Die KI extrahiert die Information und liefert eine passende Antwort in natürlicher Sprache.

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EAS-MAG-Glossar:

Root-Cause-Analysis (RCA)

Root-Cause-Analysis (RCA) ist ein systematischer Prozess zur Identifikation der zugrunde liegenden Ursache eines Problems oder Fehlers, anstatt nur dessen Symptome zu behandeln. Im Kontext von Unternehmenssoftware, wie QMS- oder ERP-Systemen, wird RCA unterstützt durch Datenintegration, Prozessautomatisierung und Analyse-Tools. Fehlerberichte, Produktionsdaten oder Lieferanteninformationen werden digital erfasst und miteinander verknüpft, um Ursachen wie fehlerhafte Materialien, Prozessabweichungen oder unzureichende Spezifikationen zu identifizieren. KI-gestützte Funktionen helfen, Muster und Zusammenhänge schneller zu erkennen. RCA ist oft Teil von Qualitätsmanagement-Prozessen wie CAPA und dient dazu, präventive Maßnahmen zu planen, um ähnliche Probleme in der Zukunft zu vermeiden, und die Prozessqualität nachhaltig zu verbessern.

Non-Conformance Reports (NCR)

Non-Conformance Reports (NCR) sind strukturierte Berichte, die Abweichungen von festgelegten Standards, Spezifikationen oder Prozessen dokumentieren. Sie sind ein wichtiges Instrument im Qualitätsmanagement, um Nichtkonformitäten zu analysieren und systematisch zu beheben. Unternehmenssoftware wie QMS- oder DMS-Systeme ermöglicht die digitale Erfassung und Verwaltung von NCRs, inklusive automatisierter Workflows zur Fehlerbearbeitung. Über ERP- oder Maschinenschnittstellen können relevante Daten, wie Produktionsabweichungen oder Lieferantenfehler, direkt integriert werden. NCRs dienen nicht nur zur Fehlerbehebung, sondern auch zur Ursachenanalyse (Root-Cause-Analysis) und als Basis für Corrective and Preventive Actions (CAPA). Dadurch fördern sie eine kontinuierliche Verbesserung und tragen zu strategischen Zielen wie „Predictive Quality“ bei.

CAPA (Corrective and Preventive Action)

CAPA (Corrective and Preventive Action) ist ein zentraler Prozess im Qualitätsmanagement, der darauf abzielt, Fehlerursachen zu identifizieren, Korrekturmaßnahmen zur Behebung aktueller Probleme umzusetzen und präventive Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Fehler zu entwickeln. Unternehmenssoftware wie ERP-, DMS- oder QMS-Systeme unterstützt CAPA durch strukturierte Workflows, automatisierte Benachrichtigungen und Datenverknüpfungen. Fehlerberichte, Audit-Ergebnisse oder Lieferantenreklamationen werden digital erfasst und analysiert, um Root-Cause-Analysen durchzuführen. Dabei helfen Tools wie KI-gestützte Analysen, um Muster zu erkennen und passende Maßnahmen vorzuschlagen. Mit einem systematischen CAPA-Prozess können Unternehmen Normvorgaben wie ISO 9001 erfüllen und die Qualität ihrer Produkte sowie Prozesse kontinuierlich verbessern.

Supply Chain Management (SCM)

Supply Chain Management (SCM) bezieht sich auf die Optimierung und Koordination der gesamten Lieferkette eines Unternehmens – von der Beschaffung von Rohstoffen bis zur Auslieferung fertiger Produkte. SCM unterstützt die Integration von Daten und Abläufen über Abteilungen, Partner und Standorte hinweg. Moderne SCM-Software bietet Echtzeit-Transparenz und ermöglicht die Automatisierung kritischer Prozesse, was eine schnelle Anpassung an Marktschwankungen erleichtert. Mit Technologien wie Cloud-Computing, Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning lassen sich Bedarfsprognosen präzisieren, Risiken mindern und die Effizienz steigern – ein zentraler Vorteil im dynamischen Geschäftsumfeld.

 
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Unternehmen

Fabasoft Approve
Die Fabasoft Approve GmbH ist ein europäischer Hersteller von Dokumenten- und Qualitätsmanagementsoftware (DMS/QMS) für die Industrie. Dank der einfachen Anpassbarkeit via No-Code/Low-Code lassen sich kundenspezifische Anforderungen innerhalb kürzester Zeit umsetzen. Unternehmensübergreifende Prozesse vernetzen interne und externe Projektpartner auf einer gemeinsamen Plattform und bilden – gestützt durch KI – den gesamten Informationslebenszyklus rund um industrielle Erzeugnisse digital ab. Zahlreiche international tätige Großunternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau vertrauen auf das cloudbasierte Produkt Approve on Fabasoft PROCECO als gemeinsame Datenumgebung in ihrer Digitalisierungsstrategie. Die Fabasoft Approve GmbH ist Teil der Fabasoft Gruppe, die im Geschäftsjahr 2023/2024 (Stichtag 31. März 2024) mit 497 Mitarbeitenden einen Gesamtumsatz von rund 81 Millionen Euro erwirtschaftete.

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