Die EAS-MAG-Redaktion, unter der Leitung von Matthias Weber, hat mit Jaromir Fojcik, Gründer und Geschäftsführer von creativestyle GmbH, ein Interview zum Thema „Webauftritt & Online-Shop“ durchgeführt. Das Interview liefert spannende Einblicke in die Trends.
Die creativestyle GmbH mit Sitz in München, Krakau und Rybnik ist Spezialist für Responsive E-Commerce und liefert mit über 40 Mitarbeitern in kürzester Zeit kreative Lösungen in hoher Qualität zum fairen Preis.
Auf unsere 5 Fragen zum Thema gibt uns Jaromir Fojcik, Gründer und Geschäftsführer von creativestyle GmbH, Antworten.
5 Fragen an creativestyle zum Thema Webaufritt und Online-Shop
1. Welche aktuellen Trends sehen Sie bei der User Experience im Web?
Aspekte wie Responsive Design, Performance und Mobile sind mittlerweile Pflichtkriterien. Entscheidend ist eine schnelle Bestellstrecke. Sprich: ich muss ein Produkt mit möglichst wenigen Klicks finden und kaufen können. Genau das sind die Erfolgsfaktoren von Amazon, Zalando und Co. Sie haben einen sehr guten Checkout, die mit ein bis zwei Klicks abgeschlossen ist, egal ob am Desktop oder auf dem Smartphone.
Im technischen Bereich, was die User Experience angeht, glaube ich, dass sich Progressive Web Apps in naher Zukunft durchsetzen oder zumindest populärer werden. Durch diesen Ansatz im Frontend Development nähern sich mobile Webseiten immer mehr nativen mobilen Applikationen an. Die ganze User Experience ist smoother, schneller und man kann mit einer Progessiven Web Application alle unterschiedlichen Geräte und Betriebssysteme bespielen statt für jedes eine einzelne Anwendung entwickeln zu müssen. Der zweite förderliche technische Aspekt ist das Thema Künstliche Intelligenz. Das hält exponentiell Einzug in die Such- und Empfehlungsmaschinen, die damit eine schnelle Produktsuche und auch intelligente Produktempfehlungen ermöglichen.
2. Was halten Sie von Search Centric Design?
Sehr viel. Das beste Beispiel ist Amazon. Wer von uns hat bei Amazon schon mal die Haupt- oder die Kategorienavigation verwendet? Die meisten Nutzer steigen direkt über die Suche ein, und weil sie so gut funktioniert, wird sie ausschließlich benutzt. Natürlich hat auch ein Nutzer auf einem mobilen Endgerät, die ja immer mehr zunehmen, keine Lust sich durch die Navigation zu klicken, sondern nutzt die Suchanfrage mit der Erwartung, dass sein Produkt gefunden wird. Künftig werden diese Sucheingaben immer mehr durch eine gesprochene Suchanfrage ersetzt, wie es momentan bei Assistenten wie Siri, Alexa oder dem Google-Assistenten zu beobachten ist. Im Bereich SEO wird dieser Ansatz bereits berücksichtigt. Es wird immer mehr auf solche Fragephrasen hin optimiert, weil auch die Google-Suche immer häufiger so benutzt wird. Man unterstützt Google mit einer Frage-Antwort-optimierten Seite und erzielt somit ein besseres Ranking.
3. Wie wird das Thema Virtual Reality das Shopping-Erlebnis verändern?
Es wird noch eine Weile dauern, bis sich Virtual Reality im Konsumentenbereich etabliert hat, also bis ich Schuhe oder Kleidung in 3D angucken kann. Schneller gehen wird das bei Airbnb oder vergleichbaren Modellen, wo ich mir das Apartment oder das Hotel aus jedem Winkel angucken kann und so ein Gespür für den Raum bekomme.
Bei Möbelplanern, Küchenplanern oder im Automotive-Bereich, wo ich mir den Wagen nach Wunsch konfigurieren kann, wird die VR bestimmt schon bald zum Einsatz kommen. Dann muss ich vielleicht nicht mehr ins Autohaus gehen und auch Wohnungsbesichtigungen werden einfacher.
4. Sind Chatbots die Verkäufer der Zukunft?
Ich bin bei dieser Technologie noch etwas skeptisch. Denn die Chatbots, die ich bisher gesehen habe, halten nicht das, was sie versprechen. Sie sind relativ einfach gescriptet. Und selbst wenn man sich die großen IT-Konzerne wie Amazon oder Apple anguckt, stoßen auch Siri und Alexa an ihre Grenzen, wenn es darum geht, komplexere Dialoge mit Kontextabhängigkeit zu führen. Das wird also noch eine Weile dauern. IBM Watson traue ich im Moment am meisten zu. Ich bin gespannt, welche Lösungen IBM Watson einführen wird und wie diese Technologie vor allem über APIs genutzt werden kann.
5. Wie kann man sich vor Abmahnungen im Online-Handel schützen?
Dafür gibt es schon einige fertige Lösungen. Zum Beispiel den Händlerbund, der Anbieter berät und für eine gewisse Rechtssicherheit im Bereich E-Commerce sorgt. Oder eine „Trusted Shops“-Zertifizierung, die prüft, ob alle relevanten rechtlichen Aspekte im Shop konform und abgedeckt sind.
Das Interview wurde schriftlich mit Jaromir Fojcik, Gründer und Geschäftsführer von creativestyle GmbH, geführt.
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Das Bildmaterial wurde von creativestyle zur Verfügung gestellt.