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Never Change a running system: Die größten Treiber für kundenseitige Innovation im Bereich Unternehmenssoftware

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Never Change a running system: Die größten Treiber für kundenseitige Innovation im Bereich Unternehmenssoftware

67.898 – so viele Patente wurden 2016 beim Deutschen Patentamt angemeldet. Spitzenreiter mit allein 3.693 Patenten ist die Robert Bosch Gmbh, gefolgt von Schaeffler Technologies AG & Co. KG und der Daimler AG. Bei diesen Zahlen  möchte man meinen, Deutschland sei noch immer das Land der Innovationen. Ein Blick in die kleinen und mittelständischen Unternehmen zeigt jedoch, dass hier eher Innovationsmüdigkeit herrscht. Kleine und mittlere Unternehmen haben in den letzten Jahren erheblich an Innovationskraft eingebüßt, getreu dem Motto: Never Change a running system.

Never Change a running system: Die größten Treiber für kundenseitige Innovation im Bereich Unternehmenssoftware

Ein Grund dafür findet sich in der mangelnden Bereitschaft, Bestehendes zu verändern. Es gilt: Never Change a running system. Getreu diesem Motto sind mittelständische Unternehmen nur geneigt, sich zu modernisieren, wenn von innen oder außen Druck zu spüren ist. Schlimmer noch, oft reicht dieser nicht aus, um Veränderungen konsequent einzuleiten.

Was genau damit gemeint ist, zeigen die drei folgenden Szenarien, die sowohl Einflussfaktoren identifizieren als auch den halbherzigen Umgang damit veranschaulichen:

1. Außer Betrieb

Kaum ein Unternehmen kommt ohne Server aus. Sie sind das Herzstück der IT-Infrastruktur und die Lebensader aller Prozesse. Doch was tun, wenn wie im Sommer 2015 der Support für den Windows Server 2003 eingestellt wird? Neue Hardware ist nötig. Doch diese verlangt auch ein neues Serverbetriebsystem, das nicht immer mit allen im Einsatz befindlichen Programmen kompatibel ist. Bestes Beispiel sind ERP-Systeme, die ohne Softwarepflegeverträge über Jahre gewachsen sind und nun auf dem neuen Betriebssystem nicht mehr laufen.

Doch anstatt die Chance zu nutzen und in eine moderne Lösung zu investieren, geschieht Folgendes:

Flicken statt investieren

Viele kleine und mittelständische Unternehmen sind von den hohen Kosten eines neuen Servers abgeschreckt und setzen lieber auf den alten. Defekte Komponenten, wie Festplatten werden einfach ausgetauscht. Die Folge: In nur wenigen Wochen geht ein weiterer Teil des Servers kaputt, zum Beispiel der Arbeitsspeicher oder der Prozessor. Die Konsequenz: Die Kosten steigen in die Höhe. Betriebsausfälle, Prozessdurchlaufzeiten und Leerläufe nehmen zu. Zudem gibt es ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Ersatzteile mehr, was zwangsweise zur Neuanschaffung des Servers führt.

2. Kundenerwartungen

Neben der IT-Infrastruktur kann auch von außen Druck auf das Unternehmen eine Veränderung erzwingen. Bestes Beispiel sind digitalisierte Rechnungen. Immer mehr Auftraggeber arbeiten nur noch mit Dienstleistern zusammen, die ihre Rechnungen über elektronischem Wege versenden.

Doch anstatt die Vorteile von Effizienz- und Kostenersparnis zu nutzen, geschieht Folgendes:

Halbanalog statt Digital

Es ist nicht unüblich, dass in kleinen und mittelständischen Unternehmen jede Rechnung einzeln ausgedruckt und dann per Hand digitalisiert wird. Die Folge: Der Kunde geht zwar nicht verloren, aber die Mitarbeiter sind nur mit drucken und scannen beschäftigt. Die Konsequenz: Im Vergleich zum Wettbewerb, der auf elektronischen Rechnungsversand setzt, sind die Personalkosten hoch. Kapital für Produktentwicklung fehlt und die Zufriedenheit der Mitarbeiter sinkt aufgrund der monotonen Beschäftigung. Zudem steigt die Fehleranfälligkeit, was sich wiederum negativ auf den Kunden auswirkt.

3. Unternehmensnachfolge

Willst du den sicheren Ruin eines Unternehmens, gib ihm 30 Jahre Erfolg – das wusste schon Anton Schlecker. Denn wer über Jahrzehnte eine positive Bilanz nachweisen kann, ist eher geneigt sich auszuruhen und alles so umzusetzen, wie es seit Dekaden getan wurde. Geht der langjährige Firmenchef in den Ruhestand rücken neue Kräfte nach, die Bewährtes in Frage stellen. Gerade weil sie das, was sie im Privaten kennen auch beruflich nutzbar machen wollen. Beispiele sind Apps oder das Thema Mobilität, das tradierte Arbeitszeitmodelle in Frage stellen kann. Doch anstatt diese neuen Ideen zuzulassen, greifen die „Patriarchen“ zu oft in den Wandlungsprozess ein.

Evolution statt Revolution

Auf Druck des alten Geschäftsführers werden meist alte Prozesse beibehalten oder nur in groben Zügen überarbeitet. Die Folge: Angestrebte Projekte wie Apps oder Cloud Dienste werden nur unter Kompromiss durchgesetzt. Zum Beispiel kann aufgrund von Sicherheitsbedenken die mobile Anwendung nur über VPN und Remote Desktop bereitgestellt werden. Die Konsequenz: Dieser zögerliche Schritt Richtung Mobilität kann sehr kostenintensiv und aufwendig sein. Zudem bietet er für den Endnutzer eine mangelnde Usability und ist fehleranfällig.

Never Change a running System stimmt also nicht immer!

Pflaster helfen, fallen aber irgendwann ab

Die drei vorgestellten Szenarien sind oft die einzigen Motoren, die kleine und mittelständische Unternehmen dazu bewegen, etwas zu verändern. Doch selbst hier werden häufig nur Pflaster als Lösung des Problems genutzt. Das ist zu kurz gedacht. Da die konsequente Umsetzung dieser Aspekte einen positiven Einfluss auf die Innovationsfähigkeit haben kann: Ein neuer Server erlaubt neue Funktionen und verlangt, sich kritisch mit der Effizienz veralteter Programme auseinander zusetzen. Das Ergebnis könnte zum Beispiel ein neues ERP sein, das über die Cloud kostengünstig bereitgestellt wird und damit die Flexibilität im Unternehmen optimiert. Auch stärker auf die Kundenerwartungen einzugehen, kann dazu führen, die eigenen Prozesse im Unternehmen zu verbessern. Dadurch werden Ressourcen frei, die sich entweder einsparen oder an anderer Stelle effizienter einsetzen lassen. Gerade um das Thema Innovation im Unternehmen zu treiben, sind freie Ressourcen essentiell. Darüber hinaus ist „frischer Wind“ in der Organisation immer vorteilhaft – auch für erfolgreiche Unternehmen. Durch neue Impulse, Gedanken und Ideen kann jede Firma, gleich wie groß, wachsen. Dabei kommt es nicht auf die Bereitschaft an, alles zu verändern, sondern auf den Mut, sich allen Möglichkeiten innovativ zu stellen.

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